Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

5-Jahres-Bilanz meiner Photovoltaik Anlage "High-Light"

Seit fünf Jahren ist jetzt meine Anlage High-Light in Betrieb. Ein guter Anlass, um Daten und Fakten zur überragenden Performance der PV-Anlage zu liefern. Lassen Sie sich durch den Erfahrungsbericht anstecken, ebenfalls in eine Solarstromanlage zu investieren. Denn auch dieser Punkt wird angesprochen: Nach wie vor ist es lukrativ, eine PV-Anlage sein eigen zu nennen. Anhand der Zahlen lässt sich sogar ablesen, dass es sich noch mehr rentiert als vor 5 Jahren, als die Anlage ans Netz ging.
Christian Märtel
Dieser Artikel wurde von
Christian Märtel für www.photovoltaik-web.de verfasst.
Photovoltaik Erfahrungsbericht meiner Anlage

Ende November 2012 ist meine Solarstromanlage "High-Light" fünf Jahre in Betrieb. Anlass genug, um ein kleines Zwischenfazit zu ziehen. Um es kurz zu machen: Es ist eine reine Erfolgsstory! Am 29.11.2007 hat die PV-Anlage zum ersten Mal Solarstrom ins Netz eingespeist. Die insgesamt 56 Aleo-Module vom Typ S_16 mit einer Nennleistung von 180 Watt sowie zwei Multistring-Wechselrichter von SMA bilden seitdem ein fast unschlagbares Erfolgsduo.

Meine Photovoltaik Anlage High Light

Meine Photovoltaik Anlage im deutschlandweiten Vergleich

Seit Beginn überträgt der Solarlog täglich die Daten an die Ertragsdatenbank sonnenertrag.eu. Mehr als 6.000 Anlagen sind dort mit alten und aktuellen Ertragsdaten vertreten. Wie hat sich also die Anlage High-Light im Vergleich mit anderen Anlagen in Deutschland geschlagen? Das Ergebnis ist für den Anlagenbetreiber mehr als erfreulich. Beginnen wir mit dem Vergleich von Dezember 2007 bis November 2012. Ausgewählt sind alle Anlagen in Deutschland, ausgenommen sind lediglich die nachgeführten (getrackten) Anlagen: Ertragsdatenvergleich PV-Anlage High-Light

Mit 6.154 kWh/kWp liegt die Anlage bei dem Ertragsdatenvergleich mit einigem Abstand vor den nachfolgenden Anlagen. Das macht einen durchschnittlichen Jahresertrag von 1.231 kWh/kWp. Kalkuliert habe ich die Anlage mit einem Jahresertrag von 1.000 kWh/kWp, die Erwartungen sind also bei Weitem übertroffen!

Aber wie schlägt sich die Anlage im Vergleich zu neu installierten Anlagen? Diese müssten doch aufgrund immer besserer Modul- und Wechselrichtertechnologien die im Vergleich zu den vielen Neuanlagen schon als Oldtimer daherkommende PV-Anlage um Längen schlagen? Ein weiterer Blick in die Statistik von Sonnenertrag bringt aber auch hier Erstaunliches zu Tage: (Auswertungszeitraum jeweils Dezember des Vorjahres bis November)

  • Vergleich 2008 bis 2012: Anlage High-Light auf Platz 1 (Jahr 2008: Platz 4)
  • Vergleich 2009 bis 2012: Anlage High-Light auf Platz 1 (Jahr 2009: Platz 3)
  • Vergleich 2010 bis 2012: Anlage High-Light auf Platz 1 (Jahr 2010: Platz 12)
  • Vergleich 2011 bis 2012: Anlage High-Light auf Platz 2 (Jahr 2011: Platz 3)
  • Vergleich 2012: Anlage High-Light auf Platz 8

Vergleich Ertragsdaten Sonnenertrag 2012

Also selbst nach 5 Jahren Laufzeit kann sich die Anlage unter 6.854 gelisteten Anlagen auf dem achten Platz behaupten. Mit einem solchen Ergebnis hätte ich nie und nimmer gerechnet.

Leistungsverluste (Degradation) nach 5 Jahren

Solarmodule verlieren mit der Zeit an Leistung. Das liest man überall, die Leistungsgarantien der Hersteller sind danach ausgerichtet und jeder vernünftige Anlagenbetreiber sollte das in seiner Kalkulation berücksichtigen. Also sollte doch auch bei der Anlage High-Light eine Verminderung der Leistung zu beobachten sein. Ein Blick in die besten Ertragsmonate zeigt, dass eine Leistungsminderung beim besten Willen nicht erkennbar ist:

Die besten Monatserträge Anlage High-Light

Allein 5 Top-Monate resultieren aus dem Jahr 2011 (war aber auch ein herausragendes Jahr) und immer noch 2 Spitzenwerte aus dem Jahr 2012. Aus dem ersten Jahr 2008, welches voll im Durchschnitt der Anlage lag, existiert nur noch ein einziger Spitzenwert, nämlich der Monat Februar. Bei den besten Tagen pro Monat ergibt sich ein ähnliches Ergebnis:

Die besten Tage pro Monat PV-Anlage High-Light

Nur noch zwei Spitzentage pro Monat sind aus dem Jahr 2008 übrig geblieben, aber 3 Spitzenwerte, nämlich aus den Monaten Juni bis August resultieren aus dem Jahr 2012. Für mich erübrigt sich durch diese Zahlen einen Blick in die Funktion zur Ermittlung der Degradation im Solarlog.

Rendite bzw. Amortisation meiner Photovoltaik Anlage bislang

Zuletzt werfen wir noch einen Blick in die Gesamtübersicht:

Gesamtübersicht PV-Anlage High-Light

Hier taucht wieder der bereits durch Sonnenertrag ermittelte Durchschnittsertrag pro Jahr von 1.231 kWh/kWp auf. Die Ergebnisse decken sich also, wie auch nicht anders zu erwarten war. Die Anlage hat in den 5 Jahren 43,52 Tonnen CO2 vermieden. Das entspricht dem Gewicht von 36 neuen Golf VII.

Hochinteressant für den Anlagenbetreiber natürlich der Gesamtertrag in Euro. Im Jahr 2007 gab es noch eine Vergütung von 49,20 ct/kWh. Für heutige Verhältnisse ein extrem hoher Betrag. Setzt man ihn aber in Relation zu den Anlagekosten, dann sieht das schon wieder ganz anders aus. Dieser betrug ca. 4.400 Euro pro kWp. Bei einer Gesamtleistung von 10 kWp also insgesamt 44.000 Euro. Momentan bekommt man eine solche Anlage mit guten Komponenten, also keiner China No-Name Ware für rund 1.700 Euro pro kWp. Die Kosten der Anlage sind also im Verhältnis zum Vergütungssatz fast gleich geblieben. Sie betragen noch 34% von den Sätzen 2007.

In 5 Jahren haben sich die Investitionskosten und die Vergütungssätze gedrittelt. Der Neuanlageninteressent hat aber zudem die Möglichkeit des Eigenverbrauchs, durch den er die Rendite nochmals erhöhen kann. Den Eigenverbrauch nachträglich zu nutzen lohnt sich aber nur für Anlagenbetreiber, die nach 2009 eine Anlage in Betrieb genommen haben. Wie man sieht ist es nach wie vor lukrativ, in eine PV-Anlage zu investieren. Dann können auch Sie in 5 Jahren sagen: Noch 2 Jahre und meine Anlage hat sich amortisiert. Die restlichen 13 Jahre können Sie dann beruhigt angehen und sich über die Erträge der erfolgreichen Investition freuen!

Probleme in den vergangenen 5 Jahren

Das ist der kürzeste Abschnitt in diesem Beitrag ;-) Zu Beginn hatte ich laufend kurze Aussetzer der Wechselrichter. Das Problem habe ich nur durch den Solarlog durch die vielen Fehlermeldungen erkannt. Nach langem Hin und Her hat sich herausgestellt, dass Rundsteuersignale im externen Stromnetz der Auslöser waren. SMA hat sich erfreulicherweise bereit erklärt durch Austausch von jeweils einer Platine pro Wechselrichter dem Treiben ein Ende zu bereiten.

Und sonst? Nichts! Die Anlage läuft nach wie vor wie ein Uhrwerk. Ab und an schickt der Solarlog zwar eine Fehlermeldung. Aber die Devise einmal ist keinmal hat sich immer bewährt. So spontan, wie der Fehler aufgetreten ist, ist er auch wieder verschwunden. Einen zählbaren Ertragsausfall hat es dadurch nie gegeben.

Aussichten

Jetzt heißt es Daumendrücken, dass die Anlage High-Light auch weiterhin problemlos ihren Dienst versieht. In etwas mehr als 2 Jahren sind die Investitionskosten wieder drin. Die Wechselrichter, die als Verschleißteile wohl am ehesten ihren Dienst aufgeben könnten sind durch eine Garantieverlängerung auf 10 Jahre erst einmal abgesichert. Demnächst (spätestens Ende 2014) steht dann die Umstellung der Wechselrichter wegen des 50,2 Hertz Problem an. Leider fällt meine Anlage wegen 80 Watt, die die Nennleistung über 10 KWp liegt unter die Regelung. Ich habe aber kaum Bedenken, dass sich das negativ auf die Anlagenperformance auswirken könnte. Es wird ja lediglich der Parameter für die Abschaltfrequenz abgeändert. Dennoch, wie heißt es doch so schön: Never change a winning Team! Aber man hat ja keine Wahl.