Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

Ein Blick ins Moduldatenblatt gibt Aufschluß

Zu jedem Modul existiert ein Photovoltaik Moduldatenblatt, auf dem alle relevanten Daten aufgelistet sind. Die Datenblätter können auf den Internetseiten der Hersteller, meist in Form einer pdf-Datei eingesehen bzw. heruntergeladen werden.
Christian Märtel
Dieser Artikel wurde von
Christian Märtel für www.photovoltaik-web.de verfasst.
Photovoltaik Komponenten: Module Kennzahlen für Photovoltaik Module

Die wichtigsten elektrischen Daten für ein Solarmodul sind:

  • Nennleistung PMPP
  • Nennspannung UMPP
  • Kurzschlussstrom ISC
  • Leerlaufspannung UOC
  • Max. Systemspannung
  • Leistungstoleranz
  • Temperaturkoeffizient
  • Zertifikate
  • Abmessungen
  • Gewicht
  • Max. Belastbarkeit (Schneelast!)

Damit die elektrischen Daten der verschiedenen Module vergleichbar sind, sind sie auf Standard-Test-Bedingungen (STC für engl. Standard-Test-Conditions) normiert.

  • Einstrahlung: 1000 W/m2
  • Umgebungstemperatur: 25°C
  • AM ("Air-Mass" für engl. Luftmasse): 1,5 Die Luftmasse der Erdatmosphäre, durch die das Sonnenlicht dringt, beeinflusst dessen spektrale Zusammensetzung. Der Zahlenwert bei AM 1,5 ist der Faktor, um den der minimale Weg durch die Atmosphäre bei senkrechtem Einfall verlängert wird.

Was gibt es bei den einzelnen Daten zu beachten?

  • Die Nennleistung ist auf die Fläche des Moduls bezogen. Also je höher die Nennleistung bei gleicher Modulabmessung, desto mehr Leistung kann ich auf einer verfügbaren Fläche unterbringen. Da es bei der Leistung zu Fertigungsstreuungen kommt, werden die Photovoltaik-Module in verschiedenen Leistungsklassen sortiert. So gibt es von denselben PV-Modulen z.B. welche mit 180 Watt, aber auch welche mit 220 Watt.
  • Die Leistungstoleranz gibt an, wie bei Auslieferung der Potovoltaikmodule die Nennleistung streuen darf. Im Normalfall beträgt sie +/- 5%, teilweise +/- 3% und es gibt auch Hersteller, die grundsätzlich nur im Plusbereich ausliefern.
  • Der Temperaturkoeffizient ist einer der wichtigsten Punkte. Er gibt an, um wie viel Prozent sich die Leistung pro 1° C (eigentlich Kelvin), ausgehend von der Standardtemperatur 25°C erhöht oder verringert. Mit jedem Grad Celsius nach oben verringert sich die Leistung um diesen Faktor, mit jedem Grad nach unten erhöht sich die Leistung um diesen Faktor.
  • Zertifikate (z.B. IEC 61215 und/oder IEC 60364)
  • Abmessungen sollten so lauten, dass die Dachfläche optimal ausgenutzt werden kann
  • Gewicht und max. Belastbarkeit je nach Dachfläche und Standort (Dachstatik, Schneelast etc.)

Aus der Praxis: Moduldaten meiner Photovoltaik Anlage "High-Light"

  • Nennleistung PMPP = 180 Watt
  • Nennspannung UMPP = 23,8 Volt
  • Kurzschlussstrom ISC = 8,07 Ampere
  • Leerlaufspannung UOC = 30,2 Volt
  • Max. Systemspannung = 1.000 Volt DC
  • Leistungstoleranz = +/- 3%
  • Temperaturkoeffizient PMPP = 0,48%/K
  • Zertifikate: IEC-61215, IEC/EN 61730, Schutzklasse II
  • Abmessungen: 1660 x 830 x 50mm
  • Gewicht: 17 kg
  • Max. Belastbarkeit: 5.400 P